Besuch von Eka von Kalben und Uta Röpcke auf der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen

Am heutigen Mittwoch (30.08.23) besuchten Eka von Kalben, Vizepräsidentin des Schleswig-Holsteinischen Landtags und Landtagsabgeordnete für Bündnis 90/Die Grünen, und ihre Fraktionskollegin Uta Röpcke, unter anderem Sprecherin der Landtagsfraktion für Kultur, die KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen.
In einem zweistündigen Gespräch informierten Hans-Jürgen Kütbach, Vorsitzender des Trägervereins der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen, und der Gedenkstättenleiter Marc Czichy den Besuch aus dem Landtag über die Geschichte des KZ-Außenlagers Kaltenkirchen und die aktuellen Aktivitäten der Gedenkstätte.

 

Im Fokus des Gesprächs standen die neue Dauerausstellung der KZ-Gedenkstätte und die zukünftigen Prämissen der Landesförderung für die KZ-Gedenkstätte und für die Erinnerungskultur in Schleswig-Holstein insgesamt.
Frau von Kalben und Frau Röpcke äußerten sich anerkennend über die Entwicklung der KZ-Gedenkstätte in den letzten Jahren und über ihre Arbeit, zumal im Bereich Bildung und Vermittlung. Beide sicherten zu, die KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen auch weiterhin zu unterstützen.

 

Zur Erinnerung

Am 21. März 2023 wäre Dr. h.c. Gerhard Hoch 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass möchten die KZ-Gedenkstätte und der Vorstand ihres Trägervereins an Gerhard Hoch erinnern und sein politisches und erinnerungskulturelles Engagement würdigen. Ohne Gerhard Hoch wäre die KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen in Springhirsch nicht entstanden. Der lange und schwierige Kampf um die Erinnerung an das KZ-Außenlager Kaltenkirchen und an die Opfer der dort begangenen Verbrechen manifestiert sich an in starkem Maße an seiner Person. Ihm und weiteren Mitstreiter*innen gelang es, das KZ-Außenlager gegen Widerstände ins öffentliche Bewusstsein zurückzuholen und am historischen Ort die KZ-Gedenkstätte aufzubauen. Mit seinem politischen Engagement und seiner Lust an politischem Austausch und Diskussion hat Gerhard Hoch auch immer wieder daran erinnert, dass Demokratie und die Möglichkeit des demokratisches Handelns nicht voraussetzungslos da und sicher sind, sondern immer wieder neu erarbeitet und angeeignet werden müssen. Entsprechend lautete im Jahr 2012 sein Vermächtnis an den Trägerverein der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen: „Ich wünsche mir, dass auf unser Gedenkstätte etwas davon wirksam werde, dass besonders die jüngeren Besucher zwar nicht zu einer unverantwortlichen Aufsässigkeit, wohl aber zu einem Mindestmaß an verantworteter Widerständigkeit finden.“ Der Tod von Gerhard Hoch am 06. Dezember 2015 war für die Gedenkstätte eine Zäsur. Sein Rat und seine kritische Begleitung der Weiterentwicklung der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen fehlen bis heute.

Vorstand des Trägervereins und Gedenkstättenleitung

„Gedenken – Erinnern – Fragen“
Veranstaltung der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen zum 27. Januar

Anlässlich des Tags des Internationalen Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar – dem 78. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch die Rote Armee – luden die KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen und ihr Trägerverein am gestrigen Donnerstag in den Ratssaal der Stadt Kaltenkirchen ein.

D

Die Gedenkveranstaltung fand in diesem Jahr unter dem Titel „Gedenken – Erinnern – Fragen“ statt und beschäftige sich in einem rund zweistündigen Programm mit der Frage, was Gedenken und Erinnern an die nationalsozialistischen Massenverbrechen und deren Opfer heute ausmacht und was – zumal jüngere Menschen – die Zeit des Nationalsozialismus heute noch angeht. Gerahmt wurde dieser thematische Schwerpunkt durch die Vorstellung des zwischen 2020 und 2022 an der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen durchgeführten Aus- und Fortbildungsprojekts „Erinnerung ins Land tragen!“. Im Rahmen dieses Projekts wurden 85 Personen für die gedenkstättenpädagogische Arbeit an der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen und weiteren Gedenkstätten und Erinnerungsorten in Schleswig-Holstein ausgebildet. Eine zum Projektende erstellte Broschüre fast die Projektergebnisse zusammen und ermöglicht einen Einblick in Theorie, Praxis und Inhalte der im Rahmen des Projekts durchgeführten Aus- und Fortbildungsformate. Nähere Informationen zum Projekt und zur Abschlussbroschüre sind unter https://www.erinnerung-ins-land-tragen.de/ abrufbar.

Nach einem einleitenden Input zum Thema „Erinnern heute“ durch Marc Czichy, dem Leiter der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen, sprachen Freya Kurek, Leiterin des Projekts „Erinnerung ins Land tragen!“, und Paula Mittrowann, Teilnehmerin bei „Erinnerung ins Land tragen!“ und Grafikdesignerin, mit dem Moderator Hauke Petersen, stellv. Landesbeauftragter für politische Bildung in Schleswig-Holstein, in einem Podiumsgespräch über das Projekt und über aktuelle Herausforderungen der Bildungs- und Vermittlungsarbeit an KZ-Gedenkstätten  und Erinnerungsorten zur NS-Zeit. Außerdem stellten sie Inhalt und Aufbau der Broschüre vor.

Zum gelungenen Abend trug auch die musikalische Begleitung der Chorgruppe des Jüdischen Kultur- und Fördervereins "Aschkenas" aus Kiel bei, die das Publikum mit einer abwechslungsreichen Facette von Liedern und einer sehr intensiven Darbietung begeisterte.

Hans-Jürgen Kütbach, Vorsitzender des Trägervereins der KZ-Gedenkstätte, und seine Stellvertreterin, Indre Schmalfeld, konnten sich über eine mit fast 90 Personen gut besuchte Veranstaltung ebenso freuen, wie über eine Begrüßung durch den Kaltenkirchener Bürgermeister Hanno Krause als Hausherr und über ein Grußwort von Guido Wendt, dem Staatssekretär für Kultur des Ministeriums für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur, der den Weg aus Kiel nach Kaltenkirchen gefunden hatte.

Die Anerkennung der Arbeit der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen von politischer Seite wurde auch durch die Teilnahme einer Vielzahl von kommunalpolitischen Vertreter*innen aus den Kreisen Pinneberg und Segeberg an der Veranstaltung deutlich

Pierre Vignes ist verstorben.

Der Resistancekämpfer Pierre Vignes war Häftling des Konzentrationslagers Neuengamme und der KZ-Außenlager Kaltenkirchen und Salzgitter-Gebhardshagen.

Pierre Vignes starb am 25.6.2022 im hohen Alter von 97 Jahren in Baziege bei Toulouse in Frankreich. Er hinterlässt seine Töchter Brigitte und Hélène.

Pierre Vignes (rechts im Bild)Pierre Vignes nahm wiederholt an Gedenkfeiern am KZ-Außenlager Kaltenkirchen und an der Begräbnisstätte Moorkaten teil. 2015 legte er gegenüber den Historiker*innen Christine Eckel und Thomas Käpernick Zeugnis ab. Seine Erinnerung vieler Details war phänomenal, seine Fähigkeit zu berichten faszinierend. Die KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen zeigt Ausschnitte dieses Interviews in dem Film „Pierre Vignes – Erinnerungen eines Überlebenden“.

(Pierre Vignes, rechts auf dem Bild)
Quelle: privat/Sammlung KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen

 

Pierre Vignes wurde als Schüler im Alter von 19 Jahren verhaftet. Mehrmals, so hat er berichtet, war er in den deutschen Konzentrationslagern dem Tode nahe. Er überlebte den besonders schrecklichen Räumungstransport aus dem „Schonungsblock“ des KZ Neuengamme, der nach langer Irrfahrt im KZ Ravensbrück endete.

Pierre Vignes war der letzte Überlebende des KZ-Außenlagers Kaltenkirchen. Die KZ-Gedenkstätte ist ihm zutiefst dankbar und in Trauer bei den Hinterbliebenen.

gez. Hans-Jürgen Kütbach und Indre Schmalfeld für den Vorstand des Trägervereins

gez. Marc Czichy und Thomas Käpernick für das hauptamtliche Team der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen

 

Infolge des völkerrechtswidrigen Angriffskriegs des russischen Präsidenten Putin gegen die Ukraine hat sich am 9. März ein Hilfsnetzwerk für NS-Verfolgte in der Ukraine gebildet. Das Netzwerk besteht aus circa 30 Initiativen, Stiftungen, Gedenkstätten und Erinnerungsorten in Deutschland, die sich mit NS-Verbrechen auseinandersetzen und teilweise langjährige Kontakte zu Überlebenden der NS-Verfolgung, Fachkolleg*innen und Kooperationspartner*innen pflegen. Das Netzwerk bittet nun um Spenden für Überlebende der nationalsozialistischen Verfolgung in der Ukraine.

Bewegender Workshop der THW-Jugend auf der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen am 04. Juni 2022

Anlässlich des diesjährigen Pfingstländerlagers der THW-Jugend in Kaltenkirchen hat eine Gruppe der THW-Jugend die Möglichkeit genutzt, sich einen der vielen Tatorte nationalsozialistischer Terrorherrschaft in Schleswig-Holstein genauer anzusehen und dabei bewegende und eindrückliche Erinnerungen mit nach Hause zu nehmen.

IMG 20220604 144343 redIm Rahmen einer sehr persönlichen und intensiven Auseinandersetzung mit dem Ort und den persönlichen Schicksalen von hier Inhaftierten Menschen wurden die unterschiedlichen Interessen, Fragen und Vorkenntnisse der aus Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern stammenden Teilnehmenden, die zwischen 14 und 43 Jahren alt waren, berücksichtigt.

IMG 20220604 132716 redDie zum Teil sehr persönlichen und emotionalen historischen Dokumente und Schicksale führten zu lebhaften Diskussionen unter den Teilnehmenden, bei denen auch der Blick in die Gegenwart und auf gegenwärtige gesellschaftliche Tendenzen sowie auf das eigene Handeln nicht ausgespart wurde.

Diese Form der Zusammenarbeit zwischen THW-Jugend und der KZ-Gedenkstätte stellte gleichzeitig eine Premiere dar und soll sehr gern fortgeführt werden!

IMG 1522

Nachdem im November letzten Jahres erstmalig ein Rap-, Poetry-Slam-Workshop auf der Gedenkstätte stattfand, wurde dieser am 03. Mai 2022 erfolgreich wiederholt.

IMG 1556

 

Die Schüler*innen einer 8. Klasse des Gymnasiums Harksheide aus Norderstedt waren von diesem besonderne Zugang zur Geschichte des KZ-Außenlagers Kaltenkirchen und seiner Nachgeschichte nach 1945 sehr angetan, ebenso die sie begleitende Lehrerin. weitere Infos

 

Kooperation zwischen der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen: Projekttag von Studierenden auf der Gedenkstätte.

IMG 20220507 155809 resized 20220507 041035416 b

Im Rahmen eines Hauptseminars und eines Zertfikatskurses zur Geschichtsdidaktik an der Kieler Universität, dass sich insbesondere an zukünftige Lehrer*innen wendet, besuchten 20 Studierende am vergangenen Samstag, den 07. Mai, für einen Projekttag die KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen.

Die verantwortlichen Dozent*innen Prof. Dr. Sebastian Barsch, Professor für Didaktik der Geschichte, und Freya Kurek, Politikwissenschaftlerin und Leiterin des an der KZ-Gedenkstätte angesiedelten Aus- und Fortbildungsprojekts „Erinnerung ins Land tragen!“, hatten den Projekttag konzipiert und in drei Teile gegliedert.

Nach einem inhaltlichen Input von Marc Czichy, dem Leiter der KZ-Gedenkstätte, erkundeten die Studierenden zunächst eigenständig den historischen Ort des ehemaligen KZAußenlagers. Es folgte ein von Marc Czichy begleiteter Rundgang über das ehemalige Lagergelände, in dem es auch darum ging, zu vermitteln, wie die KZ-Gedenkstätte mit Schüler*innen pädagogisch arbeitet.

Abschließend beschäftigten sich die Studierenden mit Biographien ehemaliger KZ-Häftlinge und erarbeiteten unter anderem Fragen an die Biographien und entsprechende Themenschwerpunkte, die in der pädagogischen Arbeit mit Schüler*innen vertieft werden können.

Im weiteren Verlauf des Semesters werden die Studierenden nun selbstständig Praxisprojekte für Schülerinnen und Schüler an der Gedenkstätte entwickeln und durchführen. In einer Feedback-Runde äußerten sich die Studierenden sehr positiv über die Konzeption des Projekttags und über die Einbindung der KZ-Gedenkstätte in das Seminarangebot. „Die Kooperation zwischen der Universität und der KZ-Gedenkstätte sollte vertieft werden“, so lautete eine der Rückmeldung von Seiten der Studierenden. Auch Freya Kurek und Sebastian Barsch zogen ein positives Fazit des Projekttags. Marc Czichy freute sich über das Engagement der Studierenden rund um den 08. Mai.

Für mögliche Rückfragen wenden Sie sich bitte an Marc Czichy, den Leiter der KZ-Gedenkstätte (Tel.: 04191 – 72 34 28; Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!).

Bildunterschrift des beigefügten Fotos: Die Studierenden der Christian-Albrechts-Universität mit Prof. Dr. Sebastian Barsch, Freya Kurek und Marc Czichy vor dem Dokumentenhaus der Gedenkstätte.

 

SAM 9270 resized b

Trotz des sonnigen Wahlsonntags haben sich interessierte Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit nicht entgehen lassen, sich in der auch heute geöffneten KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen in Springhirsch über die NS-Vergangenheit der Region zu informieren.

Inzwischen ist es zu einer Tradition geworden, am staatlichen Gedenktag 8. Mai auf dem Gelände Blumen und Gebinde in Erinnerung an die Opfer der Gewaltherrschaft niederzulegen.

Foto: der Vorsitzende des Trägervereins Hans-Jürgen Kütbach und der Gedenkstättenbetreuer Thomas Saretzki.

 

Heute möchten wir Ihnen einen großartig recherchierten und berührenden Beitrag von Bianca Brendel vorstellen:

"Helden im Paddelboot und Widerstand – Das Schicksal der Brüder Pasqueraud"

Bianca Brendel, Absolventin der Aus- und Fortbildung im Rahmen von "Erinnerung ins Land tragen!" hat einen Aufsatz über die Geschichte von Yves und Marc Pasqueraud geschrieben, die beide im KZ-Außenlager Kaltenkirchen ermordet worden sind.

 

Veranstaltungen und Bildungsformate der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen im ersten Halbjahr 2022 (Stand: 20.01.22)

Mit dieser Übersicht wollen wir Sie über alle geplanten Aktionen der KZ-Gedenkstätte informieren. Die Liste wird regelmäßig  aktualisiert. 

 

Wir suchen  baldmöglichst, spätestens aber zum 01. Februar 2022 eine ausstellungserfahrene Leitung für das Projekt „Neukonzeptionierung der Dauerausstellung der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen“

Die Projektlaufzeit einschließlich der Umsetzungsphase ist auf zwei Jahre angelegt. Die Beauftragung erfolgt im Rahmen eines Werkvertrags

Den Ausschreibungstext finden Sie hier.

Einweihung des Erweiterungsbaus des Dokumentenhauses der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen am 06. Juli
Eröffnung der Fotoausstellung von AMCHA Deutschland e.V.

Am vergangenen Dienstag wurde für die KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen ein weiterer wichtiger Entwicklungsschritt vollzogen: Nach mehrjähriger Planung und einer Bauzeit von ca. 9 Monaten konnte der Erweiterungsbau des Dokumentenhauses eingeweiht werden.

20210706 192515

Hans-Jürgen Kütbach, Vorsitzender des Trägervereins der KZ-Gedenkstätte, konnte ca. 50 geladene Gäste begrüßen, darunter die Landtagsabgeordneten Anette Röttger (CDU), Beate Raudies (SPD), Marlies Fritzen (Bündnis 90 / Die Grünen) und Stefan Holowaty (FDP) sowie den Vorsitzenden der Bürgerstiftung Schleswig-Holsteinische Gedenkstätten, Prof. Dr. Dr. h.c. Gerhard Fouquet. Von kommunalpolitischer Seite nahmen unter anderem der Kreispräsident des Kreises Pinneberg, Helmut Ahrens, der 1. Stellv. Landrat des Kreises Segeberg, Kurt Barkowsky, und der Bürgervorsteher der Stadt Kaltenkirchen, Hans-Jürgen Scheiwe, an der Einweihungsveranstaltung teil.

In seinem Grußwort für die Landesregierung betonte Dr. Oliver Grundei, Staatssekretär für Wissenschaft und Kultur im Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur, die positive Entwicklung der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen in den vergangenen Jahren und stellte die weitere Unterstützung des Landes in Aussicht.

Jens-Olaf Nuckel, Architekt des Bauprojekts und Mitglied im Vorstand des Trägervereins, und Marc Czichy, Leiter der Gedenkstätte, erläuterten in einem gemeinsamen Redebeitrag die Überlegungen zur architektonischen Gestaltung des Neubaus und dessen zukünftige Nutzung im Rahmen eines Raumkonzepts für das gesamte Dokumentenhaus. Die Räumlichkeiten sollen insbesondere für die neu zu konzipierende Dauerausstellung und für die Einrichtung eines Bildungszentrums genutzt werden, um professionellere Rahmenbedingungen und auch mehr Platz für die gedenkstättenpädagogische Arbeit, zumal mit Schüler*innen und Jugendlichen, zu schaffen.

20210706 193327

Im Rahmen der Einweihung wurde ebenfalls eine erste Ausstellung im Neubau eröffnet. Die Foto-Ausstellung des Vereins AMCHA Deutschland e.V. zeigt sehr beeindruckende Fotos von Shoa-Überlebenden und deren Angehörigen und stellt die Arbeit des Vereins AMCHA vor. AMCHA unterstützt seit 1987 in Israel Überlebende und deren Angehörige und Nachkommen bei der Bewältigung des Traumas der Shoa, insbesondere mit therapeutischen und psychosozialen Hilfeleistungen und Angeboten. Dr. Katja Happe, Leiterin der Gedenk- und Begegnungsstätte Ladelund und Vorstandsmitglied von AMCHA Deutschland e.V., berichtete über die Arbeit von AMCHA führte sehr fundiert in die Ausstellung ein.

Die Ausstellung wird noch bis zum 31. August 2021 im Neubaus des Dokumentenhauses der KZ-Gedenkstätte gezeigt und ist analog zu den Öffnungszeiten der Gedenkstätte für Besucher*innen geöffnet.

Hier können Sie Fotos sowie Presse- und Medienberichte zur Einweihungsveranstaltung und zur Ausstellungseröffnung anschauen

Presse Hamburger Abendblatt vom 8.7.2021
Presse Segeberger Zeitung vom 8.7.2021
Videoausschnitt Schleswig-Holstein-Magazin Schleswig-Holstein-Magazin vom 7.7.2021

Gedenkveranstaltung der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen anlässlich des 80. Jahrestages des Überfalls der deutschen Wehrmacht auf die Sowjetunion am 22. Juni 2021 um 17.30 Uhr an der Gräberstätte für Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge in Moorkaten

Der Überfall der deutschen Wehrmacht auf die ehemalige Sowjetunion am 22. Juni 1941 war der Beginn eines bis dahin unvorstellbaren Eroberungs- und Vernichtungskriegs, der grenzenloses Leid und Elend verursachte und dem etwa 25 Millionen Sowjetbürger zum Opfer fielen. Das Vorgehen der deutschen Wehrmacht zielte auf die physische Vernichtung der gesellschaftlichen Eliten und der Versklavung der sowjetischen Bevölkerung. Über fünf Millionen sowjetische Soldaten gerieten während des Krieges in deutsche Kriegsgefangenschaft, 3,3 Millionen wurden durch Hunger und Terror ums Leben gebracht, auch in Schleswig-Holstein. Damit waren die sowjetischen Kriegsgefangenen nach den Juden die größte Opfergruppe der deutschen Vernichtungspolitik. Für den mörderischen Umgang mit sowjetischen Kriegsgefangenen unter Verantwortung der Wehrmacht bildet hier vor Ort das sogenannte „Stalag (Stammlager) XA Schleswig, Zweiglager Heidkaten“ einen signifikantes Beispiel. Trotz dieser hohen Anzahl an Toten gehören die sowjetischen Kriegsgefangenen bis heute zu den vergessenen Opfern der NS-Massenverbrechen. Bei der Entschädigung ehemaliger Zwangsarbeiter*innen wurden sie ausgeschlossen. Der deutsche Bundestag beschloss erst im Jahr 2015 – also 70 Jahre nach Kriegsende – eine finanzielle Entschädigung für die Überlebenden. Nur zwei Jahre hatten die Antragsteller danach Zeit, entsprechende Anträge an den Bund zustellen. Dabei ging es um eine einmalige Zahlung von je 2.500 Euro. 1781 "gültige Anträge" gingen ein, positiv beschieden wurden gerade einmal 1185. Hans-Jürgen Kütbach, Vorsitzender des Trägervereins der KZ-Gedenkstätte, und seine Stellvertreterin, Indre Schmalfeld, konnten immerhin 12 Besucher*innen begrüßen, die den Weg nach Moorakten zu der Gedenkveranstaltung gefunden hatten. Im Rahmen der Gedenkveranstaltung berichtete Dr. Reimer Möller, Archivleiter der KZGedenkstätte Neuengamme, sehr eindrücklich über neue Forschungsergebnisse zum Lager Heidkaten und zum Umgang mit sowjetischen Kriegsgefangenen in Schleswig-Holstein insgesamt. Über die Rolle des Schicksals der sowjetischen Kriegsgefangenen in der westdeutschen und gesamtdeutschen Erinnerungskultur ab den 1990er Jahren hielt Marc Czichy, Leiter der KZGedenkstätte Kaltenkirchen, einen Redebeitrag. Abschließend legten Hans-Jürgen Kütbach, Indre Schmalfeld und Marc Czichy an der Gräberstätte für die sowjetischen Kriegsgefangenen und die Opfer des KZ-Außenlagers Kaltenkirchen ein Blumengebinde nieder. Die Redebeiträge von Herrn Dr. Möller und von Herrn Czichy können auf der Homepage der KZGedenkstätte Kaltenkirchen eingesehen werden.

HIer die Redebeiträge von Dr. Reimer Möller und von Marc Czichy.

 

 IMG 4709

 

Aktueller Hinweis wegen Corona-Sonderregelungen. Insbesondere Erlaubnis digitaler Mitgliederversammlungen und noch ein passender Zeitungsbericht. .

Gedenkveranstaltung im kleinen Rahmen und Besuch von Vertreter*innen des SPD-Ortsvereins Barmstedt am 08. Mai auf der KZ-Gedenkstätte

Insbesondere vor dem Hintergrund der Pandemiesituation hatten sich der Vorstand des Trägervereins und die Gedenkstättenleitung entschieden, in diesem Jahr zum 08. Mai nur eine Gedenkveranstaltung im kleinen Kreis auf der Gedenkstätte durchzuführen.

SAM 9851 Buchspende Barmstedt

Dazu trafen sich Mitarbeiter*innen der KZ-Gedenkstätte und Mitglieder aus dem Vorstand des Trägervereins. Sie legten an den Gedenksteinen auf dem Außengelände, die an im KZ-Außenlager Kaltenkirchen ermordete Häftlinge erinnern, ein kleines Blumengebinde nieder.

Der Trägerverein und die Gedenkstätte erhielten außerdem an diesem Tag Besuch von vier Vertreter*innen des SPD-Ortsvereins Barmstedt. Svea Hansen, Vorsitzende des Ortsvereins, übergab an Hans-Jürgen Kütbach, dem Vorsitzenden des Trägervereins, aus Anlass des 08. Mai eine Spende bestehend aus Fachbüchern für die Arbeit auf der Gedenkstätte. Der Vorstand des Trägervereins freut sich sehr über diese Initiative und bedankt sich bei der SPD Barmstedt.

Ein Filmteam des Schleswig-Holstein Magazins hat die KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen in Springhirsch besucht und sich über den Fortschritt beim Erweiterungsbau informiert und darüber einen Filmbeitrag erstellt. Nachdem der Bau jetzt weitgehend fertiggestellt ist, geht es nun um die Konzeption einer Ausstellung, die auch die Geschichte der NS-Bewältigung im Nachkriegsdeutschland, die Zweite Geschichte,  darstellen wird. 

Projekt "Erinnerung ins Land tragen!":

Ausschreibung eines Werk- bzw. Honorarvertrags für die wissenschaftliche Evaluation des Projekts. weiter

Beiträge des Trägervereins und der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen im Rahmen der LiveSendung des Offenen Kanals Kiel zum 27. Januar 2021

Der Trägerverein und die KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen haben sich mit zwei Beiträgen an einer Veranstaltung des Landesbeauftragten für politische Bildung des Landes SchleswigHolstein mit dem Offenen Kanal Kiel zum 27. Januar 2021 beteiligt. In einer über den Offenen Kanal übertragenen Livesendung diskutieren Expert*innen, unter anderem Uta Körby, die Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft Gedenkstätten und Erinnerungsorte in Schleswig-Holstein und langjährige frühere Vorsitzende des Trägervereins der KZ-Gedenkstätte , über die Bedeutung und den Zustand der Gedenk- und Erinnerungskultur in Schleswig-Holstein und deren Attraktivität und Offenheit für Jugendliche. Den Diskussionsbeitrag von Frau Körby aus der Sendung können Sie sich hier noch einmal anschauen:

https://www.oksh.de/ki/sehen/mediathek/?beitrag=sh-erinnert-an-die-ns-opfer-4- gespraech-mit-uta-koerby-und-bericht-aus-der-kz-gedenkstaette-schwesing

Im Rahmen eines für die Sendung vorproduzierten Beitrags berichteten Thomas Tschirner, Gedenkstättenpädagoge der KZ-Gedenkstätte, und Freya Kurek, Leiterin des an der KZGedenkstätte durchgeführten Projekts „Erinnerung ins Land tragen!“, über spezifische Bildungsangebote der KZ-Gedenkstätte für Schüler*innen und Jugendliche. Frau Kurek erläuterte außerdem die Inhalte und die methodischen Ansätze der Multiplikator*innenAusbildung, in der im Rahmen des Projekts „Erinnerung ins Land tragen!“ Multiplikator*innen für die pädagogische Arbeit an Gedenk- und Erinnerungsorten in Schleswig-Holstein ausgebildet werden. Den Beitrag von Thomas Tschirner und Freya Kurek können Sie über den folgenden Link noch einmal anschauen:

https://www.oksh.de/ki/sehen/mediathek/?beitrag=sh-erinnert-an-die-ns-opfer-10-bericht-von-der-kz-gedenkstaette-kaltenkirchen-in-springhirsch

 

Die gesamte Sendung des Offenen Kanals zum 27. Januar 2021 finden Sie hier:

https://www.oksh.de/ki/sehen/mediathek

 

 

„Lebenswert? Gesunderhaltung als soziokulturelle Zumutung“
Ein Projekt des Q2-Kurses Darstellendes Spiel des Gymnasiums Kaltenkirchen“


„Corona-Diktatur“ ist eines von zwei Unworten des Jahres 2020. Mit dieser Negativwahl sollte die Verharmlosung von Diktaturen gebrandmarkt werden.
Trotzdem war und ist dieser Begriff gleichermaßen populär und polarisierend. In diesem gesellschaftspolitischen Spannungsfeld hat sich der Q2-Kurs des Darstellenden Spiels am Gymnasium Kaltenkirchen bewegt und erkundet, inwieweit die Pandemie und der Umgang damit tatsächlich eine Zumutung darstellen, wie Gesunderhaltung politisch normiert und politisiert wird, was an der aktuellen Lage historisch ist und wo der historische Vergleich hinkt oder sich auch verbietet.
Eine Exkursion zur „Euthanasie“-Gedenkstätte in Lüneburg, die Sichtung historischer Dokumente von Gedichten und weiteren Selbstzeugnissen von Insassen aus „Euthanasie-Anstalten“ bis hin zu umfangreichen Akten aus den Nürnberger Ärzteprozessen bildeten die Grundlage für eine Annäherung an den Komplex des medizinischen und politisch-ideologischen Umgangs mit dem Begriff „Lebens(un)wert“ vor und nach 1945.
Daraus ergaben sich Diskussionen und produktive Auseinandersetzungen, etwa das intensive Hinterfragen sogenannter „rassenbiologischer Forschung“ oder der medizinethischen Aufarbeitung von in der NS-Zeit begangenen „Euthanasie“-Verbrechen in der Bundesrepublik.
In der darstellerischen Arbeit und der dokumentarischen wie emotionalen Auseinandersetzung mit Geschichte und Gegenwart haben die Schülerinnen und Schüler verschiedene Perspektiven auf Gesundheit als soziokulturellen Wert und als gesellschaftliche Streitfrage eingenommen. Sie rufen dazu auf, sich zu positionieren, zu informieren und verantwortungsbewusst zu agieren.
Digitale Präsentation
Die Performance „Lebenswert? Gesunderhaltung als soziokulturelle Zumutung“ der Schüler*innen des Kurses „Darstellendes Spiel“ sollte normalerweise am 27. Januar 2021 vor Publikum aufgeführt werden. Bis zuletzt hatten der Trägerverein und die KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen in enger Kooperation mit dem Gymnasium Kaltenkirchen daran gearbeitet, dass die jährliche Gedenkveranstaltung zum 27. Januar mit Gästen und Besucher*innen in physischer Präsenz durchgeführt werden kann.
Die Verschärfung der Pandemiesituation rund um den Jahreswechsel und die am 05. Januar 2021 von Bund und Ländern verabschiedete Verlängerung des Lockdowns bis zum 31. Januar haben all diese Planungen endgültig hinfällig gemacht. Die Gedenkveranstaltung kann am 27. Januar in dem bekannten Format mit Besucher*innen leider nicht stattfinden.
Wie in den vergangenen Jahren auch sollte im Mittelpunkt der diesjährigen Gedenkveranstaltung eine Performance von Schüler*innen des Kurses „Darstellendes Spiel“ des Gymnasiums Kaltenkirchen unter der Leitung ihrer Lehrerin, Frau Lehmann-Willenbrock, stehen.
Über diesen Link kann ein 21-minütiger Zusammenschnitt mit Ausschnitten aus der Performance „Lebenswert? Gesunderhaltung als soziokulturelle Zumutung“ angeschaut werden.

 

 

 

 

Vor dem Hintergrund der aktuellen Pandemiesituation:

Veranstaltungen und weitere Aktivitäten des Trägervereins und der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen zum 27. Januar (Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus) können in diesem Jahr nur in digitaler Form stattfinden bzw. präsentiert werden.

 

Bis zuletzt hatten der Trägerverein und die KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen in enger Kooperation mit dem Gymnasium Kaltenkirchen daran gearbeitet, dass die jährliche Gedenkveranstaltung zum 27. Januar mit Gästen und Besucher*innen in physischer Präsenz durchgeführt werden kann. Sie sollte eigentlich am 27. Januar um 16.00 Uhr in der Aula des Gymnasiums Kaltenkirchen stattfinden.

Die Verschärfung der Pandemiesituation rund um den Jahreswechsel und die am 05. Januar 2021 von Bund und Ländern verabschiedete Verlängerung des Lockdowns bis zum 31. Januar haben all diese Planungen endgültig hinfällig gemacht. Die Gedenkveranstaltung kann am 27. Januar in dem bekannten Format mit Besucher*innen leider nicht stattfinden.

Wie in den vergangenen Jahren auch sollte im Mittelpunkt der diesjährigen Gedenkveranstaltung eine Performance von Schüler*innen des Kurses „Darstellendes Spiel“ des Gymnasiums Kaltenkirchen stehen. Unter der Leitung ihrer Lehrerin, Frau Lehmann-Willenbrock, hatten sich die Schüler*innen in diesem Jahr in historischer und aktueller Perspektive mit dem Thema „Gesundheit und Krankheit“ auseinandergesetzt.

Vor dem Hintergrund der aktuellen Pandemieeinschränkungen an den Schulen in Schleswig-Holstein besteht leider keine Möglichkeit, die Performance der Schüler*innen aufzunehmen bzw. zu streamen. Über den Instagram-Account https://www.instagram.com/erinnerung_ins_land_tragen/ des gegenwärtig an der KZ-Gedenkstätte durchgeführten Aus- und Fortbildungsprojekts „Erinnerung ins Land tragen!“ können aber ab dem 27 Januar einzelne Videosequenzen aus dem Stück angeschaut werden.

 

Darüber hinaus beteiligen sich der Trägerverein und die KZ-Gedenkstätte an einer Veranstaltung des Landesbeauftragten für politische Bildung des Landes Schleswig-Holstein mit dem Offenen Kanal Kiel zum 27. Januar 2021. In einer über den Offenen Kanal übertragenen Livesendung diskutieren Expert*innen, unter anderem Uta Körby, die Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft Gedenk- und Erinnerungsorte in Schleswig-Holstein und Landtagspräsident Klaus Schlie, über die Bedeutung und den Zustand der Gedenk- und Erinnerungskultur in Schleswig-Holstein und deren Attraktivität und Offenheit für Jugendliche. Im Rahmen dieser Sendung wird es einen vorproduzierten Beitrag geben, in dem Mitarbeiter*innen der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen über das oben genannte Aus und Fortbildungsprojekt „Erinnerung ins Land tragen!“ und über spezifische Bildungsangebote der KZ-Gedenkstätte für Schüler*innen und Jugendliche berichten. Die Sendung wird am 27.01.21 ab 19.00 Uhr im Offenen Kanal Kiel ausgestrahlt und kann über den folgenden Link empfangen werden: https://www.oksh.de/ki/sehen/kiel-tv-livestream-2-2/

Außerdem nehmen der Trägerverein und die KZ-Gedenkstätte erneut an einer besonderen bundesweiten Kampagne teil, die im vergangenen Jahr erstmals durchgeführt wurde. Zwischen 17.00 und 19.00 Uhr werden am 27. Januar im gesamten Bundesgebiet große und kleine KZ-Gedenkstätten sowie weitere Gedenk- und Erinnerungsorte in unterschiedlicher Form beleuchtet. Gemeinsam bilden diese Vielzahl von Aktivitäten einen Beleuchtungsflashmob, der – vermittelt durch Fotos und Filmaufzeichnungen – über den Hashtag #LichterGegenDunkelheit in den sozialen Medien (facebook, twitter, instagram) eingesehen werden kann und die Pluralität und Vielfalt von Gedenk- und Erinnerungsorten in der Bundesrepublik Deutschland unterstreichen soll.

An weiteren digitalen Formaten bzw. Informationen zum 27. Januar aus der KZ-Gedenkstätte wird gegenwärtig noch gearbeitet. Bitte schauen Sie diesbezüglich auch auf unsere Homepage www.kz-gedenkstaette-kaltenkirchen.de.

„Wir bedauern sehr, dass wir in diesem Jahr zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus nur digitale Veranstaltungen bzw. Präsentationen durchführen können, zumal eine lebendige Gedenk- und Erinnerungskultur von aktivem und partizipativen Austausch abhängig ist. Gerade deshalb erhoffen wir uns aber auch, dass wir die KZ-Gedenkstätte bald wieder öffnen und Bildungsformate in physischer Präsenz durchführen können. Progressive und innovative gedenkstättenpädagogische Bildungs- und Vermittlungsarbeit ist aktuell wichtiger denn je“, so Marc Czichy, Leiter der KZ-Gedenkstätte.

Für mögliche Rückfragen wenden Sie sich bitte an Marc Czichy, den Leiter der KZ-Gedenkstätte (Tel.: 04191 – 72 34 28) oder über das Kontaktformular.

Kooperationsvereinbarung zwischen Beruflicher Schule Elmshorn, Europaschule und der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen.

Seit etwa einem Jahr besteht eine sehr enge Zusammenarbeit zwischen der Beruflichen Schule des Kreises Pinneberg in Elmshorn, Europaschule und der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen. Ein Ergebnis dieser Zusammenarbeit ist die gemeinsame Erarbeitung eines Bildungsformats, welches sowohl analog als auch digital eingesetzt werden kann. Im Ursprung der inhaltlichen Perspektive behandelt das Format im Rahmen des Fachcurriculums Gemeinschaftskunde (Kernbereich 2: Umgang mit Vergangenheit) das Thema „Flucht und Vertreibung“ und ist aufgrund der Aktualität auch auf andere Fächer wie Wirtschaft/Politik übertragbar.

Die Berufliche Schule Elmshorn, Europaschule und die KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen haben ihre Zusammenarbeit jetzt mit der Schließung einer Kooperationsvereinbarung manifestiert.
Diese wurde unter Beteiligung des Kreises Pinneberg als Schulträger, vertreten durch den Kreispräsidenten Herrn Helmuth Ahrens, am 11.12.2020 in der Beruflichen Schule Elmshorn unterzeichnet – natürlich unter Wahrung der entsprechenden Regelungen der aktuellen Landesverordnung zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie. Die Staatsekretärin im Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur, Frau Dr. Dorit Stenke, verwies in ihrer Grußbotschaft auf den Vorbildcharakter der Zusammenarbeit zwischen der Beruflichen Schule Elmshorn und der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen für ähnliche Kooperationen von Schulen und außerschulischen Lernorten in Schleswig-Holstein.

Gerade ist der neue Gedenkstättenwegweiser für Schleswig-Holstein erschienen. Hier finden Sie eine sehr gelungene Übersicht über alle Gedenkstätten und Erinnerungsorte des Landes und deren jeweilige Bildungsangebote. Ein Blick hinein lohnt sich.

https://gedenkstaetten-sh.de/neuerscheinung-gedenkstaetten-wegweiser-schleswig-holstein

 

Am vergangenen Freitag, den 16.10.2020 konten wir das Richtfest für den Erweiterungsbau der KZ-Gedenkstätte feiern. Die Festrede hielt der ehemalige schleswig-holsteinische Ministerpräsident Harry Peter Carstensen. Sehen Sie hier einen Video-Ausschnitt der Veranstaltung.

Unsere Solidarität gilt den Jüdinnen und Juden in der Bundesrepublik Deutschland.

Mit Abscheu, Wut und Entrüstung haben wir am Sonntag die Nachricht über den antisemitisch motivierten Angriff auf einen jüdischen Studenten vor der Hamburger Synagoge zur Kenntnis nehmen müssen. Unsere Anteilnahme und unsere Gedanken sind bei dem Opfer, seiner Familie und seinen Freunden. Wir wünschen ihnen für die nächste Zeit viel Kraft und Mut!

Gleichzeitig verurteilen wir diese Gewalttat – nur ein Jahr nach dem Anschlag auf die jüdische Gemeinde in Halle – auf das Schärfste. Erneut ist eine jüdische Gemeinde in Deutschland mit einem gewalttätigen, antisemitischen Terrorakt konfrontiert. Dies ist einmal mehr ein politisches Armutszeugnis und zwar nicht nur für unseren Staat, sondern unsere ganze Gesellschaft, aus der der Täter hervorgegangen ist. Es darf nicht sein, dass Jüdinnen und Juden 75 Jahre nach Kriegsende immer mehr Angst um ihre körperliche Unversehrtheit haben müssen.

Genauso wie die Tat von Halle kann auch der gestrige Anschlag in Hamburg nicht isoliert von den politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen der letzten Jahre betrachtet werden. Rechtsextremistisches Gedankengut rückt leider zunehmend in die Mitte der Gesellschaft. Die roten Linien dessen, was vermeintlich sagbar und tragbar ist, haben sich in starkem Maße verschoben. Antisemitische Angriffe an Schulen und an anderen öffentlichen Orten geschehen fast wöchentlich. Gleichzeitig sind politische und gesellschaftliche Stimmen zu vernehmen, die unsere Gedenk- und Erinnerungskultur in Bezug auf die Shoa und die NS-Gewaltverbrechen insgesamt in Frage stellen. Der Terrorakt von Hamburg ist damit auch ein Angriff auf die demokratische und politische Kultur in der Bundesrepublik und ein Angriff auf den sozialen und demokratischen Zusammenhalt.

Der satzungsgemäße Auftrag des Mahnens hat auch im zwanzigsten Jahr der Existenz unserer Gedenkstätte nichts an Aktualität eingebüßt. Wir fordern den Staat, die Bürgergesellschaft und alle Menschen in unserem Land auf, sich mit uns noch stärker als bisher gegen Rechtsextremismus zu engagieren und Antisemitismus in all seinen Ausformungen zu bekämpfen. Unsere ganze Solidarität gilt der jüdischen Gemeinschaft in der Bundesrepublik Deutschland.

Hans-Jürgen Kütbach für den Vorstand des Trägervereins

Zum Vorstand gehören außerdem:
Frauke Greuel, Uta Körby, Indre Schmalfeld, Hans Werner Berens, Dr. Gerhard Braas, Reinhard Bundschuh, Andrew Craston, Dieter Fiesinger, Enno Hasbargen, Olaf Nuckel und Hans-Joachim Wolfram

Die Erklärung wurde auf der Vorstandssitzung des Trägervereins am 05.10.2020 beschlossen und verabschiedet.

SAM 8557 002

Ab dem 21. September starten die Bauarbeiten zur Erweiterung des Dokumentenhauses der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen.

Eine halbe Million Euro konnte das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein im Jahr 2019 kurzfristig aus IMPULS-Mitteln für drei Gedenkstätten und Erinnerungsorte in Schleswig-Holstein bereitstellen. Sie kommen wichtigen Investitionen in die Infrastruktur der KZ-Gedenkstätten Kaltenkirchen und Ahrensbök sowie des Erinnerungsortes Flandernbunker in Kiel zugute.

Rund 165.000 Euro investiert das Land in die bauliche Erweiterung des Dokumentenhauses der KZGedenkstätte Kaltenkirchen. Am heutigen Montag fanden diesbezüglich erste Erdarbeiten auf dem Gelände der Gedenkstätte in Nützen-Springhirsch statt, die Baumaßnahme soll Ende November diesen Jahres abgeschlossen sein.

Mit der Baumaßnahme werden insbesondere zwei Ziele verfolgt: Zum einen möchten der Trägerverein und die Gedenkstätte die etwa 20 Jahre alte Dauerausstellung überarbeiten und thematisch um eine Darstellung der „Zweiten Geschichte“, also des politischen und gesellschaftlichen Umgangs mit der Geschichte des KZ-Außenlagers nach 1945, erweitern. Die neue Ausstellung wird in dem neuen Gebäudeteil ihr Zuhause finden.

Zum zweiten ist es notwendig, für die gedenkstättenpädagogische Arbeit mit Schüler*innen und weiteren Besucher*innen mehr Platz zu schaffen. Hierfür wird der alte Teil des Dokumentenhauses entsprechend saniert, umgestaltet und in ein Bildungszentrum für die Gedenkstätte umgewandelt.

Für Hans-Jürgen Kütbach, Vorsitzender des Trägervereins, zeigen die Unterstützung durch das Land und die jetzt begonnene Baumaßnahme, dass die KZ-Gedenkstätte sich auf einem guten Weg befindet. „Die bauliche Erweiterung des Dokumentenhauses ist ein wichtiger Schritt, um die KZ-Gedenkstätte auch in den kommenden Jahren als qualitativ hochwertigen außerschulischen Bildungs- und Lernort nachhaltig zu stärken“, so Kütbach.

Im Rahmen des Fortgangs der Baumaßnahme wird zum Ende der 42. Kalenderwoche oder zum Beginn der 43. Kalenderwoche ein Richtfest stattfinden, zu dem der Trägerverein in einem kleinen – der Pandemie geschuldeten – Rahmen alle Unterstützer*innen und Förderer der Baumaßnahme einladen wird, um die Erweiterung des Dokumentenhauses noch einmal in einem angemessenen Rahmen öffentlich zu würdigen.

Eine Unterstützung der wichtigen Gedenkstättenarbeit in der Region ist jederzeit auch durch Spenden an den Trägerverein willkommen! Hier die Bankverbindung: Bankverbindung: IBAN: DE 39 2305 1030 0025 0276 20 BIC: NOLADE21SHO ( Sparkasse Südholstein)

Bitte wenden Sie sich für mögliche Rückfragen an den Vorsitzenden des Trägervereins, Hans-Jürgen Kütbach, oder an den Leiter der KZ-Gedenkstätte, Marc Czichy. (Tel.: 04191 – 70 38 125; Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) (Foto: KZ-Gedenkstätte)

Herr Kutbach quer

 Hans-Jürgen Kütbach, Vors. des Trägervereins der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen in Springhirsch, präsentiert das Veranstaltungsplakat (Foto: Segeberger Kulturtage)

Pressemitteilung

 

Erstmals Comic- und Graphic Novel-Workshop in der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen. Geschichte(n) sichtbar- und erlebbar machen! Die KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen in Springhirsch geht neue künstlerische und kreative Wege:
Unter der Anleitung der Illustratorin und Kulturvermittlern Julia Kaergel und mit Hilfe finanzieller Unterstützung durch die Stiftung der Sparkasse Südholstein veranstaltet die KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen in Springhirsch zwischen dem 18.09. und dem 20.09.20 erstmals einen Comic- und Graphic Novel-Workshop auf dem Gelände der KZ- Gedenkstätte. Die im Rahmen der Segeberger Kulturtage stattfindende dreitägige Veranstaltung ist kostenfrei. Herzlich willkommen sind Jugendliche ab 14 Jahren bzw. ab der 8. Klasse.
In dem Workshop setzen sich die Teilnehmer*innen zunächst mit den Geschichten des KZ Kaltenkirchen auseinander. Anschließend verarbeiten die Jugendlichen ihre Eindrücke zu diesem Ort auf ganz vielfältige Art: Es werden kritische Zeichnungen, poetische Bilder und kurze Graphic Novels erschaffen. Auf diese Weise entstehen viele neue, ganz individuelle und kreative Auseinandersetzungen mit Geschichte(n), Erinnerung und Eindrücken. So wird der historische Ort in all seinen Facetten durch die Zeichnungen der jungen Menschen sichtbar- und erlebbar gemacht.
Die KZ-Gedenkstätte möchte weitere besondere Bildungsformate wie dieses verstetigen, sodass die Angebotspalette der gedenkstättenpädagogischen Arbeit ab dem kommenden Jahr quantitativ und qualitativ erweitert wird.
Anmeldungen zu diesem besonderen, kreativen, abwechslungsreichen und spannenden Workshop sind bis Montag, 14. September 2020 über unser Kontaktformular oder der Telefonnummer 04191 – 723428 möglich. Treffpunkt für den Workshop ist die KZ-Gedenkstätte in Springhirsch.

Für weitere Informationen und Rückfragen wenden Sie sich bitte an den Leiter der Gedenkstätte, Marc Czichy, unter der Telefonnummer 04191 – 723428.

 

 

 

Pressemitteilung

 

Erinnerung ins Land tragen!

Modellprojekt für Multiplikator*innen an Gedenk- und Erinnerungsorten in Schleswig-Holstein startet heute

 

Mit ihrem Konzept konnte die KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien überzeugen - in Springhirsch ging ein positiver Bescheid auf Projektförderung ein.

In diesem Jahr hat die KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen in Springhirsch einen positiven Bescheid auf Projektförderung durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien erhalten. Die KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen ist damit neben einem gemeinsamen Projekt der KZ-Gedenkstätten Ladelund und Husum-Schwesing sowie einem weiteren Projekt der Gedenkstätte Ahrensbök die dritte KZ-Gedenkstätte in Schleswig-Holstein, deren Projekt im Rahmen des Förderprogramms „Jugend erinnert“ gefördert wird. Das Projekt „Erinnerung ins Land tragen!“ hat eine Laufzeit von drei Jahren und wird vom Bund mit 200.000 Euro unterstützt. Außerdem wird das Projekt finanziell von Seiten des Landesbeauftragten für politische Bildung des Landes Schleswig-Holstein und von der Bürgerstiftung Schleswig-Holsteinische Gedenkstätten gefördert. Die erstmalige Finanzierung der KZ-Gedenkstätte über Bundesmittel stellt für Hans-Jürgen Kütbach, Vorsitzender des Trägervereins, „einen Meilenstein in der erfolgreichen Entwicklung der Gedenkstätte dar.“

Nach Verzögerungen auf Grund der Corona-Pandemie nimmt jetzt Frau Freya Kurek zum 01. September 2020 ihre Tätigkeit als Leiterin des Projekts auf. Frau Kurek ist 32 Jahre alt, studierte Politikwissenschaft in Wien und hat ihr Masterstudium im Fach Politische Theorie an der Universität Frankfurt/Main mit einer Arbeit zum Verhältnis von Antisemitismus und Frauenfeindlichkeit sehr erfolgreich abgeschlossen. In der Folge hat sie in Frankfurt für verschiedene Bildungsträger – unter anderem für die Bildungsstätte Anne Frank und das Fritz Bauer Institut – gearbeitet. „Wir freuen uns, dass wir in Frau Kurek eine äußerst erfahrene und hochqualifizierte Mitarbeiterin gewinnen konnten“, so Marc Czichy, Leiter der Gedenkstätte.

Das von Frau Kurek verantwortete „Erinnerung ins Land tragen!“ zielt auf die Entwicklung, Initiierung und nachhaltige Etablierung eines dauerhaften Aus- und Fortbildungsprogramms für Multiplikator*innen der Vermittlungsarbeit in Gedenkstätten sowie weiteren Gedenk- und Erinnerungsorten. Dabei wird der Schwerpunkt zunächst auf den „Ausbildungsort“ gelegt, nämlich auf die KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen. Das Programm hat Anschubcharakter für den Aufbau neuer nachhaltiger Strukturen in der Ausbildung von pädagogischem Fachpersonal an den KZ-Gedenkstätten im Land Schleswig-Holstein insgesamt.

Im Rahmen des Multiplikator*innen-Programms werden Aus- und Weiterbildungsmodule entwickelt, in denen insbesondere die Förderung der Vermittlung von historischer Sach- und Werturteilskompetenz sowie die Förderung von Kenntnissen und Fähigkeiten hinsichtlich handlungsorientierter Ansätze in der gedenk-stättenpädagogischen Vermittlungsarbeit im Mittelpunkt stehen. Der Schwerpunkt liegt bei der Multiplikator*innenaus- und -fortbildung in der Durchführung von Workshops und „Summer Schools“. Bei der Auswahl der Multiplikator*innen richtet sich der Fokus auf Studierende auf Lehramt und aus den Bereichen Erziehung und soziale Arbeit sowie auf Referendar*innen aller Schulformen.

Die Aus- und Fortbildungsmodule werden eng mit den Inhalten und mit der Praxis der gedenkstättenpädagogischen Arbeit in der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen in Springhirsch verknüpft. Nach einer externen wissenschaftlichen Evaluierung kann die Multiplikator*innen-Aus- und Fortbildung ab 2023 auf Gedenkstätten sowie Gedenk- und Erinnerungsorte im ganzen Bundesland Schleswig-Holstein ausgedehnt werden.

Gegenwärtig erlauben es die räumlichen Kapazitäten auf der Gedenkstätte nicht, dort einen angemessenen Arbeitsplatz für Frau Kurek einzurichten. Daher gilt der besondere Dank des Trägervereins und der Gedenkstätte dem SPD-Landtagsabgeordneten Stefan Weber und dem Kaltenkirchener SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Eberhard Rönsch, die im Wahlkreisbüro in der Kaltenkirchener Holstenstraße einen Arbeitsplatz für Frau Kurek zur Verfügung gestellt haben.

 Für weitere Informationen und Rückfragen 04191 – 72 34 28.

 IMG 20200901 110747 resized

Bildunterschrift:

Von rechts nach links: Hans-Jürgen Kütbach (Vorsitzender des Trägervereins), Dr. Gerhard Braas (Stellvertretender Vorsitzender des Trägervereins), Freya Kurek (Projektleiterin „Erinnerung ins Land tragen!“) und Marc Czichy (Leiter der KZ-Gedenkstätte)


Vor einigen Wochen ist ein neues Buch zu NS-Verbrechen in Schleswig-Holstein und der Region Südholstein im April 1945 erschienen.
Vor 75 Jahren marschierten Häftlinge durch Dörfer und Städte in unserer Region. Einer dieser Märsche, die wir heute als „Todesmärsche“ bezeichnen, begann auf Befehl der Hamburger Gestapo am 12. April 1945 im Polizeigefängnis Fuhlsbüttel (genannt KolaFu), machte Station in Kaltenkirchen und verlief dann auf der B4 über Bad Bramstedt Richtung Kiel.

Das Buch „Mein Schicksal ist nur eines von Abertausenden“, herausgegeben von Dietlind Kautzky und Thomas Käpernick, stellt 9 Biografien von Teilnehmern und Teilnehmerinnen des Todesmarsches vor. Das Buch ist im VSA-Verlag erschienen und kostet 20,00 Euro. Es kann auf der Gedenkstätte oder im Buchhandel erworben werden.

Sobald die Corona-Krise dies zulässt, werden Thomas Käpernick (wissenschaftlicher Mitarbeiter der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen und Mitherausgeber des Buches) und Frauke Greuel (Mitglied der Arbeitsgruppe, die das Buchprojekt begleitet hat und Mitglied des Vorstands der Trägervereins der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen) das Buch im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung auf der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen vorstellen."

Hier weitere Informationen zum Buchprojekt und dem Umschlag

Gedenkfeier zum 75. Jahrestag der Befreiung

Geplant war eine öffentliche feierliche Gedenkstunde zum 75. Jahrestag der Befreiung der Gefangenen im KZ-Außenlager Springhirsch in Kaltenkirchen. Die Vorbereitungen waren in vollem Gange: 15 Zeitzeugen waren in den Ratssaal Kaltenkirchen eingeladen, um dort von Schülern des Gymnasiums Kaltenkirchen nach ihren Erinnerungen an die dunkle Zeit in Springhirsch befragt zu werden.

Dann kam Corona dazwischen und der Hans-Jürgen Kütbach und Dr. Gerhard Braas vom Vorstand der KZ-Gedenkstätte legten stellvertretend Blumen auf dem Erinnerungsfeld der Gedenkstätte nieder. Sie gedachten dabei der vielen Zwangsarbeiter aus den Lagern Springhirsch, Moorkaten und Heidkaten.

Am 5. Mai 1945 befreite die britische Armee die verbliebenen Gefangenen, nachdem zuvor bereits 576 KZ-Häftlinge aus Springhirsch von der SS per Bahn nach Mecklenburg gebracht wurden.

IMG 20200505 134543 resized

5. Mai 1945 - Das Ende des Zweiten Weltkrieges und der NS-Herrschaft in Kaltenkirchen

Der 8. Mai ist insbesondere in diesem Jahr ein medial begleiteter Gedenktag als Symbol für das Ende von Krieg und NS-Herrschaft. Die bedingungslose Kapitulation der deutschen der Wehrmacht vor 75 Jahren bedeutete für Europa das offizielle Ende des Zweiten Weltkriegs und die Befreiung von der NS-Diktatur. In Norddeutschland schwiegen bereits am 5. Mai 1945 die Waffen. Dieses Datum ist in SchleswigHolstein und in der Gegend um Kaltenkirchen bislang weder im kommunalen Gedächtnis noch Bestandteil regionaler Erinnerungskultur.

Dr. Gerhard Braas hat in einem Artikel die Ereignisse der Tage und Wochen um den 5. Mai 1945 noch einmal zusammengestellt. Er berichtet vom 5. Mai, dem Tag des Kriegsendes in Kaltenkirchen, von den seit April andauernden Todesmärschen, von der Auflösung des KZ-Außenlagers Springhirsch und von den Greueltaten in der Gemeinde Kampen nur zwei Tage zuvor. Lesen Sie hier den ganzen Artikel.

 

Aufgrund der Corona-Pandemie wurden Bewerbungsfrist und Auswahltermine verlängert:

Bewerbung bis: 24.5.2020

Auswahlgespräche zwischen 8. - 12. 6. 2020

Projektleitung gesucht:

für das Projekt "Erinnerung ins Land tragen! Modellprojekt für Multiplikator*innen an Gedenk- und Erinnerungsorten in Schleswig-Holstein". 

Für die Organisation und Durchführung dieses Projekts wird eine Projektleitung (m/w/d) in Teilzeit gesucht. Details zur Bewerbung finden Sie hier.

IMG 20200127 174927 01

 

Die bundesweite Aktion hat insbesondere für kleinere Einrichtungen eine wichtige politische und gesellschaftliche Bedeutung.

Die KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen wird sich dadurch mit öffentlicher und medialer Wahrnehmung als Institution vorstellen und für ihre professionelle Bildungs- und Vermittlungsarbeit werben.

Eine demokratische Gedenk- und Erinnerungskultur muss immer wieder neu erkämpft und verteidigt werden. Der „Beleuchtungsflashmob“ leistet hierzu einen wichtigen Beitrag.

 

 

 

 

 

Danke für Ihre Teilnahme am Quiz unserer KZ-Gedenkstätte auf dem Adventsmarkt der Freiwilligen Feuerwehr Kaltenkirchen am 30.11.2019. Die Gewinner*innen der Buchpreise und eines Gutscheins für eine Führung über das Gelände werden direkt benachrichtigt. Die richtigen Antworten lauten:

 

 

1) Einer der folgenden Straßennamen in Kaltenkirchen steht NICHT in einer Beziehung zur KZ-Außenstelle in Springhirsch, bitte ankreuzen!

a) Hertha-Petersen-Str.   b) Else-Stapel-Str.   c) Richard-Tackx-Str. d) Magreta-Brandt-Str.

Antwort d) Magreta-Brandt-Str.



2) Die Gefangenen im KZ-Außenlager und Zwangsarbeiter*innen aus anderen Lagern waren gezwungen, am Ausbau des südlich vom Lager gelegenen Militärflugplatzes Kaltenkirchen zu arbeiten. Wie lautet die genaue Ortsbezeichnung des Flugplatzes? Bitte ankreuzen!

a) Heidmoor                 b) Heidkaten                c) Moorkaten              d) Holmmoor

Antwort c) Moorkaten



3) Die Baracken auf dem KZ-Gelände wurden nach dem 2. Weltkrieg nach und nach abgerissen. Die Stelle wurde aufgeforstet. Wodurch wird die Lage der Baracken heute sichtbar gemacht?

a) Das Waldstück wurde gerodet, so wie es 1945 gewesen ist.
b) Zwischen den Bäumen zeigt eine Installation aus Brettern die Grundrisse der Baracken.
c) Die Baracken wurden teilweise wiederaufgebaut.
d) Gar nicht. Die genaue Lage der Baracken konnte oder wollte niemand mehr erinnern.

Antwort b) Eine Installation aus Brettern.

 

4) Nennen Sie bitte eine weitere Gedenkstätte auf dem Gebiet des Landes Schleswig-Holstein!

Siehe zum Beispiel im Internet auf der Webseite der SH Bürgerstiftung: t1p.de/gedenksh

 

5) Am 27.01.2020 um 16 Uhr findet im Rathaus der Stadt unsere jährliche Gedenkveranstaltung unter Mitwirkung des Gymnasiums Kaltenkirchen statt. Was ist der Hintergrund dieses Datums?

a) Volkstrauertag                                      c) Befreiung der KZ Auschwitz und Birkenau
 b) Ende des 1. Weltkriegs                      d) Ende des 2. Weltkriegs

Antwort c) Befreiung der KZ Auschwitz und Birkenau

 

6) Schätzen Sie bitte: Wie viele Menschen haben im vergangenen Jahr 2018 die KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen besucht? Diese Antwort wird nur für eine Stichentscheidung herangezogen,  wenn mehrere Teilnehmer*innen alle anderen Fragen richtig beantwortet haben.

Anzahl: 4493

 

 

 

 

Nachruf auf Paul Krattinger, im November 2019

(Thomas Käpernick, wissenschaftlicher Mitarbeiter der KZ-Gedenkstätte)

Paul Krattinger, einer der letzten Überlebenden des KZ Kaltenkirchen, ist am 26. Oktober 2019 in Champagnole in Frankreich verstorben.

Paul Krattinger wurde 98 Jahre alt. Im Jahr 2015 hat er die KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen zum letzten Mal besucht. Paul Krattinger wurde am 10. Juli 1921 im französischen Jura, nicht weit von der Schweiz entfernt, geboren. Schon als Jugendlicher arbeitete er in Orgelet im väterlichen Betrieb bei der Produktion und Lagerung der traditionellen Käse der Region. Im Juli 1944 kam es im Jura zu Kampfhandlungen und Widerstandsaktionen der Resistance. Bei einer Razzia in Orgelet wurden Paul Krattinger und andere junge Männer festgenommen und über verschiedene Gefängnisse nach Compiegne gebracht. Am 31. Juli 1944 fuhr der Deportationszug in das KZ Neuengamme ab. Über die Außenlager Fuhlsbüttel und Salzgitter-Watenstedt wurde Paul Krattinger im Oktober 1944 in das Außenlager Kaltenkirchen gebracht. Am 17. März wurde er als nicht mehr arbeitsfähig aussortiert. Er hatte eine Verletzung am Fuß. Aus dem Schonungsblock des KZ Neuengamme wurde er wenig später auf eine wochenlange Irrfahrt geschickt. In offenen Kohlewaggons endete die Fahrt im KZ Ravensbrück. Wie Paul Krattinger 2015 berichtete, wog er bei seiner Befreiung nur noch 42 kg. Paul Krattinger kehrte in die Heimat zurück und führte lange Zeit den väterlichen Betrieb weiter.

DSCI0143 compr. (Paul Krattinger 2015 bei einem Besuch der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen in Springhirsch mit Sohn und Enkeltochter)

 

Paul Krattinger kehrte in Pelerinages mit der französischen Amicale de Neuengamme zurück an die Orte seiner KZ-Haft. 2005 war er in der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen. 2015 hat er mit seinem Sohn Jean-Paul und einer Enkeltochter Amandine die Orte seiner Haft in Neuengamme und Kaltenkirchen nochmals besucht. Auch hat er über seine Verfolgungsgeschichte in einem Videointerview Zeugnis abgelegt.

Paul Krattinger hat uns in diesen Begegnungen durch seine Offenheit, seine Menschlichkeit und seinen Beitrag zur Erinnerungskultur sehr beeindruckt. Er wird der KZ-Gedenkstätte und allen, die ihn kennen gelernt haben, fehlen.

Am Freitag, den 27.9.2019 fand ein Pressegespräch statt mit dem Thema:

Vorstellung eines Originaldokuments zur Geschichte des KZ Kaltenkirchen: Das „Lagerschreiberbuch“ des polnischen Häftlings Sergiusz Jaskiewicz.  Details dazu finden Sie hier und ein Foto vom Lagerschreiberbuch selber.

 

Die KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen in Springhirsch zum Mordanschlag in Halle. Lesen Sie hier den Aufruf.

Am 18. September 2019 besuchte der Neffe des russischen Kriegsgefangenen Alexander Sidelnikov die KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen in Springhirsch und die Gräberstätte Moorkaten.

Lesen Sie hier den Bericht über diesen seltenen Besuch 

EINLADUNG 13.09.2019  17-19 Uhr
in der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen in Springhirsch

"Spurensuche"
Filmvorführung und Diskussionsveranstaltung


Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Mitglieder und Freunde der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen in Springhirsch.

Maren Grimm und Oliver Gemballa arbeiteten von 1996-1998 zusammen mit Gerhard Hoch auf dem Gelände des ehemaligen KZ-Kaltenkirchen an der archäologischen Erschließung des Außenlagers. Die beiden werfen an diesem Abend einen Blick zurück auf die damalige Situation und berichten von ihren persönlichen Motivationen und Erfahrungen. Der Film "Spurensuche“ (11 min.) zeigt dokumentarisches Material aus dem Zeitraum und wird Ausgangspunkt für die Diskussion sein.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Gäste sind willkommen.

Im Frühjahr 2019 hat der Verein "Regenbogen Kaltenkirchen" mit seinen Jugendlichen und jungen Erwachsenen die KZ-Gedenkstätte besucht. SIe waren so angetan von den Besuch, dass sie sich entschieden haben, ihre Eindrücke im Rahmen den Projektes "aktiv und kreativ" auf ihre eigene Weise darzustellen. Herausgekommen ist eine beeinduckende kleine Wanderausstellung mit Bildern und Skulpturen. Diese Ausstellung ist noch bis zum 10. August 2019 in der KZ-Gedenkstätte Springhirsch zu sehen.

*** verlängert bis zum 25.09.2018 ***

Ausstellung und Aktion des Elsensee Gymansiums Quickborn. Mit der Ausstellung "Erinnerungsräume" stellen die Schülerinnen und Schüler ein Projekt der Klasse 10a im Geschichts- und Kunstunterricht des Sommers 2017 vor. Die Ausstellung wird vom 6.-13.9.2018 in den Räumen der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen in Springhirsch zu sehen sein. Eröffnung 6.9. um 14 Uhr.

MO 10 - 15 Uhr
DI - FR 10 - 18 Uhr
SA und SO 11 - 17 Uhr

 

Ebenfalls am 6.3. verstalten die Schülerinnen und Schüler eine Aktion mit dem Titel "Spurenlegung 192+" mit der sie auf die Todesopfer des KZ-Aussenkommandos Kaltenkirchen hinweisen werden. Diese Aktion findet am 6.9. von 7.30 h bis 14 h statt. Sie ist ein Marsch des ESG Jahrganges 11 gesellschaftswissenschaftliches Profil von Quickborn nach Springhirsch.

 

Nun ist es soweit: Der neue Eingangsbereich der Gedenkstätte ist fertiggestellt. Die Küche ist eingebaut, die Wände sind gestrichen. Jetzt folgt die Einrichtung und Nutzung als Empfangsraum und als weiterer Schulungsraum für Veranstaltungen. Wir freuen uns darüber und danken allen Förderern, die dies möglich gemacht haben.

Der neue EingangsbereichDer neue Eingangsbereich

Juni 2017: Die Bauarbeiten zum Umbau des Eingangsbereiches des Dokumentenhauses der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen in Springhirsch stehen kurz vor dem Abschluß. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

ANKÜNDIGUNG

Wir möchten Sie auf drei sehr interessante Veranstaltungen hinweisen:

Am 29. April 2016 um 20 h im Bürgerhaus Ellerau gibt es einen Abend mit Esther Bejerano (91), eine der letzten Überlebenden des legendären Mädchenorchesters des KZ Auschwitz, und ihrer Band "Microphone Mafia"  (Details siehe Termine)

 

Am 8. Mai 2016 veranstaltet die Projektgruppe Quickborn des Fördervereins Gegen das Vergessen - Spurensuche im Kreis Pinneberg und Umgebung 1933-1945 e.V. wieder eine 3 1/2 stündige Radfahrt zu den Stätten des Nationalsozialismus in Quickborn

und am 14. Mai eine 2 1/2 stündige Radfahrt durch Quickborn-Heide (Details siehe Termine)

 

 

Am 27. Januar 16 Uhr findet wieder im Ratssaal der Stadt Kaltenkirchen eine Veranstaltung der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen in Springhirsch zum Tag des Gedenkens der Opfer des Nationalsozialismus statt.

Dr. Harald Schmid von der Bürgerstiftung der Schleswig-Holsteinischen Gedenksstätten wird in seinem Vortrag mit dem Thema "Erinnern heute - Warum, Wozu und Wie" Fragen zu Geschichtspolitik, Geschichtsbilder und Erinnerungskulturen beleuchten.

Und Schülerinnen und Schüler werden ihre Sicht der Erinnerung in einer szenischen Darstellung vorführen.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Die genaue Anschrift lautet: Rathaus Kaltenkirchen, Holstenstr. 14, 24568 Kaltenkirchen  

Lesen Sie hier das Programm der Veranstaltung.   

 

Zum Tode von Gerhard Hoch


Am Sonntag, dem 6. Dezember, ist unser Ehrenvorsitzender, Dr. Gerhard Hoch, in seinem Haus in Alveslohe friedlich eingeschlafen.

Wir trauern um einen großen Menschen.

Noch vor wenigen Tagen hatte er sich um die Formulierung eines Textes des Wissenschaftlichen Beirats, dem er angehörte, gekümmert. Und er hat uns noch einmal seine Gedanken zu einer zukunftsweisenden   Gedenkstättenarbeit aufgezeigt, die wir als sein Vermächtnis verstehen wollen.   

Dr. Gerhard Hoch nahm interessiert und engagiert an unseren Veranstaltungen teil. Deshalb kam sein Tod   für uns überraschend, denn trotz seines hohen Alters strahlte er bis zuletzt eine außergewöhnliche Vitalität aus.

Dr. Gerhard Hoch war der Gründer und geistige Vater unserer KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen in Springhirsch. Seiner Beharrlichkeit und seinem unbeirrbaren Festhalten an dem, war er für richtig erkannte, ist es zu verdanken, dass die Geschichte der Schrecken des Nationalsozialismus in unserer Region kein Tabu-Thema mehr ist.

Wir haben einen Freund und Förderer, einen Menschen mit tiefer moralischer Kraft verloren.

Unser Mitgefühl gilt seiner Frau Gesa und seinen Kindern. Wir trauern mit ihnen.

An Stelle von Blumen und Kränzen wünschte sich Dr. Gerhard Hoch eine Spende für die „Christliche Initiative Romero“.  
Konto bei der Darlehnskasse Münster,
IBAN: DE 67 4006 065 0003 1122 00
Stichwort: Gerhard Hoch. www.ci-romero.de

Der neue Newsletter Nr. 87 ist da. Erfahren Sie dort mehr über die Aktivitäten auf der KZ-Gedenkstätte Springhirsch. Sie finden den Newsletter im Newsletter-Archiv auf dieser Seite.

Die Wanderausstellung "70 nach 45 - Frieden im Land?" ist noch bis Sonntag 17 Uhr auf der KZ-Gedenkstätte Springhirsch geöffnet. Nutzen Sie die Gelegenheit, hier herausragende Arbeiten internationaler zeitgenössischer Künstler zu aktuellen Fragen der Zeit zu sehen. (Eintritt frei, Spende erwünscht, Katalog 5 €)

Mitglieder der KZ-Gedenkstätte nahmen gestern an der Veranstaltung des Träger- und Fördervereins Henri-Goldstein-Haus e.v. Quickborn zum 9. November teil.

Unter dem Titel "Wölfe mitten im Mai - Lieder und Texte zum rechten Aufmarsch in Europa" sangen, lasen und kommentierten der Liedermacher Kai Degenhardt und der Hamburger Schauspieler Rolf Becker Texte und Lieder u.a. von Franz Josef Degenhardt und Brecht. Im ausverkauften Artur-Grenz-Saal in Quickborn verfolgten etwa 250 Besucher einen intensiven Abend, der Anlass zum Nachdenken sowohl zum Wiedererstarken des rechtes Randes, als auch zu unserem alltäglichem Leben gab. Details finden Sie hier im Veranstaltungsflyer.

 

Seit der Gründung des Trägervereins 1999 sind 15 Jahre vergangen. In dieser Zeit ist viel Arbeit in den Aufbau der Gedenkstätte gesteckt worden. Trotzdem gibt es immer noch sehr viel Material, das archiviert und historisch gesichtet werden muss. Ebenso ist es Zeit, auch die vorhandenen Texte auf historische Richtigkeit und Nachweisbarkeit zu überprüfen, sowie die Quellen und Rechtsgrundlagen jedes einzelnen Artikels und Bildes zu prüfen. Diese Aufgabe hat der Historiker Thomas Käpernick, selber Mitglied des Trägervereins übernommen. Unterstützt wird er durch einen neu einberufenen Wissenschaftlichen Beirat, der am 14.11. seine erste Sitzung hatte und bis zur nächsten Sitzung im Februar 2015 seine Vorstellungen zur künftigen Ausrichtung der Gedenkstätte einbringen wird.